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Weingut

Weinküfer und Winzermeister

Andreas Roth

Das der Weinbau in unserer Familie tief verwurzelt ist liegt offensichtlich auf der Hand. Schon mein Großvater baute nach dem Krieg einen Betrieb auf, der sich noch mit Landwirtschaft und Weinbau beschäftigte. Die Umstellung der Vermarktung auf den Flaschenweinverkauf, im Gegensatz zu der Zeit üblichen Vermarktung an Händler in Fässern, war der Grundstein für unser heutiges Weingut. Mein Vater, der später den Betrieb übernahm, stellte die Landwirtschaft ein und konzentrierte sich auf den Weinbau. Durch die zunehmenden Gäste, die die Mosel besuchten, um die Weine der Winzer zu verköstigen, wurde der Gästebetrieb quasi wie selbstverständlich mit aufgebaut.

Schon in meiner Kindheit war jede Hand bei der Arbeit im Weinberg oder auch im Keller gefragt. Aber wie man sich das vielleicht so vorstellt, war mir zu dieser Zeit noch nicht klar, dass ich irgendwann in die Fußstapfen meines Vaters treten würde. Wie das Leben aber so spielt, bin ich durch einen leichten Anstoß eines Freundes, der Winzer lernen wollte, dann doch dem Thema Wein und seiner Erzeugung verfallen. Ein Entschluss, den ich bis heute nicht bereue, ganz im Gegenteil.

Meine Lehrzeit als Weinküfer verbrachte ich auf dem renommierten Weingut Selbach-Oster in der Nähe von Bernkastel-Kues in Zeltingen. Dort wurde mir bewusst, auf welche Kriterien es mir in meiner Laufbahn ankommen würde – Qualität, Qualität und nochmals Qualität. Eine Herausforderung, der ich mich auch heute noch jeden Tag mit Freude stelle. Dem Weingut Selbach-Oster blieb ich bis 2002, also auch nach meiner Lehre treu. Hier verfeinerte ich meine Fähigkeiten und erweiterte meine Kenntnisse in der Kellerwirtschaft als Verantwortlicher für die Weinbereitung des Weingutes. In dieser Zeit, so um das Jahr 2000, machte ich meine Ausbildung zum Winzer in Abendform und direkt im Anschluss den Meisterbrief, den ich im Jahr 2003 erfolgreich als Winzermeister abschloss. Um weitere Eindrücke und andere Herangehensweisen in der Weinerzeugung zu erlernen, schaute ich mir in den Jahren 2002 bis 2004 verschiedene Winzerbetriebe an. Als ich 2004 von dem in Kinheim ansässigen Weingut Stein das Angebot erhielt, angestellt als Winzermeister in meinem Heimatort tätig zu werden, ergriff ich diese Chance und sagte spontan zu. Es zeichnete sich schon langsam ab, dass meine Eltern das familiäre Weingut nicht ewig weiterführen würden, so übernahm ich am 01.03.2006 das Weingut Walter Roth, in dem ich über die Jahre auch immer helfend mitgewirkt hatte.

Es war aber nicht das einzig wichtige Ereignis in diesem Jahr, denn ein Jahr zuvor, heiratete ich meine Frau Nicole und 2006 mit der Geburt unserer Tochter Mia, gründeten wir nicht nur unser Weingut, sondern eigentlich auch unsere kleine Familie. 2009 kam Paul auf die Welt und vielleicht, ja vielleicht geht die Weinbautradition in der Familie Roth auch nach mir noch ein Stück weiter. Bis dahin wird noch viel Wasser die Mosel hinunter fliesen – wir werden sehen, wie es kommt!

Weinlagen

Das Erdener Treppchen, westlich des Kinheimer Hubertuslay gelegen, ist eine klassische Südlage und bringt regelmäßig Weine von Weltruhm hervor. Seine nicht zu trockenen, grauen bis blauen Schieferböden ermöglichen den Wuchs von Reben, die gehaltvolle, elegante und mineralische Weine hervorbringen.
In dieser fast schon legendären Spitzenlage der Mosel, wachsen auf ca. 1500 m², zwei unserer besten Riesling Spätlesen. Die Riesling Spätlese trocken und unsere Riesling Spätlese fruchtsüß. Auf dieser Anbaufläche sind es bei uns durchgehend noch wurzelechte Rieslingreben, die durch ihr sehr langsames Wachstum extrem gehaltvolle Weine hervorbringen.

In dieser Lage bauen wir auf ca. 3 ha die Rebsorten Riesling, Spätburgunder, Dornfelder und Kerner an. Dieser nach Süden ausgerichtete Hang, der mit seinen recht leichten und steinigen Böden bis zu 55° Steigung, verlangt uns bei der Bearbeitung einiges ab. Sehr arbeitsintensiv und eigentlich nur mit Handarbeit zu bewältigen, sind die Weinbergsarbeiten für Mann und Material recht anspruchsvoll, wobei man aber mit einem überragenden Ausblick auf Kinheim und Kindel entschädigt wird.
Die Reben, die hier wachsen, zeichnen sich durch ihre besonders tiefen Wurzeln aus, die sich dadurch ausbilden, dass die Reben hier nur schwer an Wasser gelangen. Das macht sie robuster bei längeren Trockenperioden.
Hier wachsen unsere Spitzenweine vom leichten Kabinett bis hin zu edlen Trockenbeerenauslesen.

Die Lage Kinheimer Hubertuslay liegt oberhalb des Kinheimer Rosenbergs. Auf ca. 0,55 ha wachsen dort die Reben u.a. für unsere Kollektion Roth-Wild. Die Lage, wo z.B. der Fuchs entsteht. Im Gegensatz zum Kinheimer Rosenberg ist die Hubertuslay etwas flacher und tiefgründiger. Besonders in sehr warmen, niederschlagsarmen Jahren spielt diese Lage ihr großartiges Potential aus und bringt exzellente Riesling-Weine hervor, die sehr mineralisch und fruchtbetont sind. Ideal für unsere feinherben Weine, deren Reben in einer Steil- und einer Flachlage wachsen.

Der Kinheimer Römerhang liegt über dem Ortsteil Kindel, wo sich auch unser Weingut befindet. Diese eher für moselländische Verhältnisse flache Weinlage, rückte in den Fokus der Öffentlichkeit durch die Ausgrabungen an der römischen Villa, bei der das Kinheimer Wahrzeichen gefunden wurde – der gallo-römische Schutzgott Sucellus. Also bestens behütet wachsen hier unsere Rebsorten Müller-Thurgau und Dornfelder auf ca. 1,6 ha. Aufgrund der Lage genau gegenüber des Kinheimer Rosenberges und der für uns etwas einfacheren Bearbeitung der Weinberge, entstehen hier unsere preisgünstigeren Weine.

Ort des „kontrollierten Nichtstuns“

Weinkeller

Nach der Lese treffen die Weintrauben in unserem Keller ein. Für uns ist es wichtig, die im Weinberg erarbeitete Qualität nun zuerst in die Fässer/Tanks zu bekommen und später in die Flasche.
Um den hochwertigen Traubenmost zu gewinnen, haben wir extra eine alte Traubenmühle angeschafft, die die Trauben nur leicht andrückt. Nach dieser schonenden Traubenpressung wird der Most abgekühlt und wir geben ihm 24 Stunden Zeit. Dabei klärt sich der Most nebenbei von selbst.

Der klare Most wird nun in die Fässer bzw. Tanks gefüllt und von nun an halten wir uns, unserer Meinung nach, an die beste Art Weine zu machen – soviel wie nötig, so wenig wie möglich.
Beim Riesling setzen wir fast ausschließlich auf sogenannte Spontanvergärung, was bedeutet – dem Most werden keine Hefen zugefügt, sondern der Most vergärt mit den Hefen, die die Trauben aus dem Weinberg mitbringen. Eine gesunde Kellerflora ist der Qualität dabei zuträglich. Da wir auch sonst keinerlei Produkte z.B. zur Klärung der Weine verwenden, sind unsere Weine zu 100% vegan!

Durch tägliche Kontrolle wird der Gärungsverlauf beobachtet und kontrolliert, ob sich alles im grünen Bereich bewegt.Danach ist das »kontrollierte Nichtstun« angesagt, d.h. die Weine reifen auf der Hefe und auch hier sind wir eher Beobachter als Akteur. Wir denken man sollte nicht die Weine zu einem Termin »fertig« haben, sondern ihnen die Zeit lassen zu reifen.

Als letzter Schritt wird der Wein von der Hefe abgezogen und filtriert.
Mit der Unterstützung eines Lohnabfüllers kommen unsere Weine dann in die Flasche.

Abschließend zu erwähnen ist unsere Kapazität im Keller von ca. 40.000 Ltr. und eine Produktionsmenge von 30.000 – 35.000 Flaschen Wein pro Jahr. Hiervon entfallen ca. 1200 Flaschen auf unsere in Barrique ausgebauten Rotweine.

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