Im Gegensatz zum Schneiden und Herausziehen des Altholzes aus den Drahtrahmen, ist das Binden nicht so eine körperliche Herausforderung. Auch sind weniger die fachlichen Kenntnisse als mehr die Fingerfertigkeit gefragt. Die beiden verbliebenen Fruchtruten sind doch recht spröde und neigen dazu, bei zu großem Biegen zu brechen. Was eine nicht unerhebliche Beeinträchtigung der Erntemenge dieses Weinstocks ausmacht. Beim Binden kommt es viel auf die Erfahrung und das Geschick an, welches oft den Winzerfrauen vorbehalten war. Bei uns helfen immer noch von Zeit zu Zeit meine Eltern im Weinberg mit. Früher wurde zum Binden Weide oder Kordel eingesetzt, heute zunehmend Kunststoff oder Draht. Mit der Bindezange gehen heute diese Arbeiten wesentlich einfacher und schneller von der Hand, was bei ca. 16.000 Bindungen pro Hektar auch dringend nötig ist.
Nachfolgende Bilder entstanden wieder am Kinheimer Rosenberg im März 2018.